Um 1900 galt das Plakat nicht nur als wirksames Werbemittel, sondern längst auch als neue Kunstform. Die Entstehung zahlreicher Plakatkunst-Vereine zeugte von der „affichomanie“, dem Plakatwahn, der Ende des 19. Jahrhunderts um sich griff. Künstler entwarfen Plakate als Werbung für Produkte jeglicher Art, von Kaffee, Tabak und Automobilen über Ausstellungen bis hin zu Zeitschriften und Kabaretts. Essentiell für die Wirksamkeit der Plakate als Werbemittel auf der Strasse waren deren Fernwirkung und schnelle Erfassbarkeit. Wohl der bekannteste Meister dieser Kunst war Henri de Toulouse-Lautrec, der, inspiriert von japanischen Holzschnitten sowie von Künstlern wie Edgar Degas und Edouard Manet, seine Motive mit einfachen Linien, Abschneidungen und ungewohnten Perspektiven wirksam gestaltete.